vredeslijn

Friedenslinie

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A6 - Winzenheim/Bretzenheim

Dieses Rheinwiesenlager ist Teil von etwa vier Rheinwiesenlagern, die nahe beieinander liegen gelegen sind. Diese sind:


27. Mai 2023

Zwischen Winzenheim und Bretzenheim liegen große Felder an einer Durchgangsstraße, der Bundesstraße B48 oder auch Naheweinstraße genannt. Hier befand sich das ehemalige A6 - Rheinwiesenlager.
Heute steht dort ein großes Denkmal mit einem Hochkreuz. Auf einer Informationstafel werden Erklärungen dazu gegeben.
Das Feld mit dem Mahnmal wird als „Feld des Jammers“ bezeichnet.
Parkplätze sind rar.

A3-A6-A7-A8 Rheinwiesenlager in und um Bad Kreuznach

A6-Winzenheim-Bretzenheim und A15-Planig und in der Mitte der Karte, Feld des Jammers

A6 Winzenheim/Bretzenheim, Feld des Jammers

A6 Winzenheim/Bretzenheim, Feld des Jammers

A6 Winzenheim/Bretzenheim, Feld des Jammers

A6 Winzenheim/Bretzenheim, Feld des Jammers

A6 Winzenheim/Bretzenheim, Feld des Jammers

Für alle Opfer, die in diesen Lagern umgekommen sind, bete ich zu Gott, unserem Herrn und Alkracht um Erlösung für alle verstorbenen Soldaten und andere, die gelitten haben, mit Hilfe von Liebe, Licht und Frieden.

A6 Winzenheim/Bretzenheim, Feld des Jammers

Ich hatte gerade mein Gebet beendet, als ein achtzigjähriges Ehepaar vom E-Bike abstieg und sich neben mich auf die Bank setzte. Nachdem wir ein paar nette Worte gewechselt hatten, erzählte mir die Frau plötzlich, dass ihr Vater dort drei Jahre lang als gefangener Soldat auf dem "Feld des Jammers" gefangen gehalten worden war. Er überlebte. Sie erzählte mir viel von seinem gelebten Elend.
Der Krieg dauerte für diesen Soldaten neun Jahre, davon drei weitere nach der Kapitulation der Deutschen im Mai 1945 in Reims, Frankreich. Der Mann war Soldat, und er musste immer Befehle ausführen und gehorchen. Es gab keine andere Wahl, oder es gab die Kugel.
Dieses Ehepaar erzählte mir gerne seine Geschichte. Sie waren erstaunt, dass ich so viel über dieses Stück Geschichte wusste.
Der Vater war während des Krieges in Ägypten gewesen und war auch in El Alamein inhaftiert worden. Der Mann war schwer traumatisiert, als er nach all den Jahren nach Hause zurückkehrte. Er wurde trotzdem 79 Jahre alt. Zum Glück war er noch in der Lage, seine schrecklichen Erlebnisse mit seiner Familie zu teilen.
Das radfahrende Ehepaar sagte, sie hätten noch nie mit jemandem darüber sprechen können. In Deutschland wurde über diese Vergangenheit geschwiegen, die meisten der heimkehrenden Soldaten taten es fast alle. Deshalb war dieses Paar auch so glücklich, dass sie mir ihr Herz ausschütten konnten. Und das mit einem Fremden, der auch viel darüber wusste, sogar über die unbekannte RWL-Vergangenheit ihrer eigenen Heimatstadt.

Die Frau erzählte zwischendurch eine andere Geschichte.
Ihr Vater wurde 1939 in den Krieg hineingezogen. An dem Tag, an dem ich mit ihr sprach, war sie 83 Jahre alt. Eine Berechnung ergab, dass die Frau 1939 oder 1940 geboren wurde. Wusste ihr Vater, dass er eine Tochter hatte oder ein Kind gezeugt hatte, bevor er seine Heimat verließ? Ein junger Mann, der am Anfang seines Erwachsenenlebens steht, eine Frau hat und eine Familie gründet, will nicht in einen Krieg hineingezogen werden. Er und seine Frau bauten sich ihre eigene Zukunft auf. Darin liegt nichts Heroisches, das nennt man Liebe, Hoffnung und Fürsorge. Glücklich zu werden war ihr Ziel. Hatte der Soldat also eine Tochter, nachdem er seine Heimat verlassen hatte, oder erfuhr er das erst neun Jahre später, als er nach Hause zurückkehrte?
Hat er sie in diesen neun Jahren vermisst? Auf jeden Fall hat er seine Tochter in den ersten neun Jahren ihres Lebens nicht aufwachsen sehen. Er hatte keine Gelegenheit, sich um sie und ihre Mutter zu kümmern. Auf jeden Fall vermisste die Tochter, wie uns die alte Frau erzählte, ihren Vater in dieser Zeit. All diese Ungewissheit ist für ein kleines Kind nicht gerade förderlich.

In aller Bescheidenheit: Ich fühlte mich sehr geehrt, dieses Gespräch mitzuerleben.
Es war der Zufall, der uns zusammengeführt hat.